Assia Djebar (eigentlich: Fatima-Zohra Imalayène), geboren am 30. 6. 1936 in der algerischen Hafenstadt Cherchell. Sie besuchte sowohl die Koranschule als auch die französische Grundschule, an der ihr Vater Lehrer war, und ging 1946–1952 auf das Gymnasium in Blida. Nach dem Abitur absolvierte sie in Algier und in Paris die beiden Vorbereitungsjahre für die renommierte Ecole Normale Supérieure. Als erste Algerierin wurde sie nach Bestehen der Aufnahmeprüfung 1955 in die Eliteschule von Sèvres aufgenommen. Im Sommer 1956 beteiligte sie sich am Streik der algerischen Studenten in Paris aus Solidarität mit dem seit 1954 begonnenen algerischen Befreiungskrieg und schrieb zur gleichen Zeit ihren ersten Roman, der 1957 unter dem Pseudonym Assia Djebar veröffentlicht wurde. Daraufhin wurde sie von der Ecole Normale Supérieure ausgeschlossen. 1958 heiratete sie Walid Garn und folgte ihrem im Untergrund lebenden Mann nach Tunis, wo sie für die revolutionäre Presse arbeitete. Gleichzeitig setzte sie ihr Geschichtsstudium fort, das sie mit einer Arbeit über die mystische Literatur des arabischen Mittelalters abschloss. 1959 wurde sie als Universitätsassistentin für Geschichte an die Universität von Rabat in Marokko berufen und kehrte nach der Unabhängigkeit Algeriens im Jahre 1962 nach Algier zurück. Dort lehrte sie an der Universität nordafrikanische Geschichte und schrieb für ...